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WOZU ACHTSAMKEIT?

Das Wort Achtsamkeit ist heutzutage in aller Munde und die sogenannte Achtsamkeitspraxis erfreut sich seit Jahren zunehmender Beliebtheit. Doch was hat es damit auf sich? Wozu Achtsamkeit? Brauchen wir das wirklich oder ist das nur ein kurzlebiger Trend, der in ein paar Jahren wieder abebbt um dann für immer in der Versenkung zu verschwinden? In diesem kurzen Blog gehen wir der Sache auf den Grund!

„Du kannst die Wellen nicht stoppen, aber du kannst lernen zu surfen.“

Jon Kabat-Zinn

Der Dipl. Psychologe und Autor Matthias Wengenroth betont, dass Achtsamkeit „erst einmal nichts erreichen“ (Wengenroth 2013: 144) will. Denn es sei wichtig sich zu vergegenwärtigen, dass Achtsamkeit keine Entspannungstechnik ist. Wenn wir beim Praktizieren von Achtsamkeit einen entspannten Zustand erreichen, dann ist dies okay. Wenn wir währenddessen angespannt, ängstlich oder traurig sind bzw. werden, dann ist auch das okay!

Das klingt ja sehr einladend, nicht wahr? 😉 Warum dann Achtsamkeit praktizieren, wenn nicht gerade mit dem erklärten Ziel, entspannter zu werden??? Werfen wir einen näheren Blick darauf:

Gedankenkarussell

Ein wesentliches Problem in der heutigen Zeit liegt darin, dass wir Menschen zu sehr in unseren Köpfen „leben“ – d.h. ständig in unseren unaufhörlichen gedanklichen Endlosschleifen gefangen sind. Dadurch entfernen wir uns zunehmend von der konkreten Erfahrung namens Leben und vergessen, dass alle (!) unsere Gedanken und Gefühle – selbst die schmerzhaften – ständig im Fluss sind. Sie befinden sich kontinuierlich im Wandel und kein noch so schmerzliches und beängstigendes Gefühl der Welt hält für immer an! Das ist eine der Erkenntnisse, die ich während meiner beiden Vipassana-Meditationen verinnerlichen durfte. Natürlich begreift unser Verstand das auf theoretischer Ebene, aber wenn wir das nicht regelmäßig wirklich konkret erleben und erfahren, dann verstärken sich unsere gedanklichen Überzeugungen und Ängste, die uns einreden: „Es ist gefährlich, meine Gefühle zuzulassen. Wenn ich das einmal tue, werde ich von ihnen überrollt und komme gar nicht mehr klar.“

Wenn wir uns einmal trauen, Achtsamkeit tatsächlich zu praktizieren, erleben wir, dass wir nicht vor unseren Gedanken und Gefühlen weglaufen müssen. Dadurch werden wir freier und flexibler!

Mit anderen Worten bringt uns das Praktizieren von Achtsamkeit dem echten Leben näher und ermöglicht es uns, etwas Abstand zu den endlosen Theorien zu gewinnen, die sich unser Verstand über das Leben zusammengereimt hat.

 

Lerne das Leben zu „genießen“

Ein weitere Konsequenz, die sich aus der Achtsamkeitspraxis ergibt, ist eine verbesserte Beziehung zu uns selbst. Indem wir uns während des Praktizierens von Achtsamkeit so annehmen, wie wir in diesem Moment nun einmal sind – ob nun ängstlich, wütend, genervt oder gestresst, erhöhen wir mit der Zeit unsere Selbstakzeptanz. Dadurch lernen wir, uns selbst weniger hart zu verurteilen und gelassener und verständnisvoller mit uns selbst umzugehen. Durch den Fokus auf das Erleben des jetzigen Momentes verliert unser ständig verurteilender Verstand an Macht über uns. Die Folge ist ein bisher ungekanntes Level an Freiheit, das es uns erlaubt, uns auf die Werte und Ziele zu konzentrieren, die uns in unserem Leben wirklich wichtig sind 😊.

FAZIT:

Kurz gesagt bringt uns die Achtsamkeit dem unmittelbaren echten Leben näher, erhöht unsere Freiheit und Flexibilität und ermöglicht uns durch eine intensivere Wahrnehmung der uns umgebenden Realität letztlich einen gesteigerten Lebensgenuss!

Probier es aus…

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