Wenn du lernst, die Basics eines Burnouts zu verstehen, dann wird dir das in deinem Business sehr weiterhelfen – sei es nun um dir einen Burnout vom Leibe zu halten, um nach einem Burnout wieder auf die Beine zu kommen oder um einer befreundeten Person durch diese schwierige Phase zu helfen. In unserer modernen Arbeitskultur kursieren viele Fehlinformationen in Bezug auf Burnout. Unsere Arbeitskultur normalisiert und glorifiziert einige der Ursachen eines Burnouts – wie zum Beispiel einen chronischen Mangel an Erholung.
Dabei ist Burnout laut der WHO eine diagnostizierbare Störung im Bereich der mentalen Gesundheit. Konkret definiert die WHO einen Burnout als einen chronischen Stresszustand, der durch drei Hauptsymptome charakterisiert wird, auf die wir gleich einen näheren Blick werfen.
Das Tragische an Burnout ist, dass es insbesondere die leistungsstarken Spitzenkräfte treffen kann. Meistens sind es diejenigen Menschen mit dem größten Enthusiasmus, der meisten Leidenschaft und dem größten Antrieb, die mit der Zeit in Gewohnheiten verfallen, die zu chronischem Stress führen und ihren Ehrgeiz limitieren. Wer lange Zeit zu schnell sprintet, kommt langfristig nicht weit.
Dieser Blog widmet sich 10 ernstzunehmenden Anzeichen, mithilfe derer du erkennen kannst, ob du kurz vor einem Burnout stehst. Die ersten 3 Anzeichen entsprechen dabei den 3 Hauptsymptomen, die die WHO nennt – gefolgt von 7 weiteren Anzeichen.
“Wer keine Zeit für seine Gesundheit hat, muss sich später viel Zeit für seine Krankheit nehmen“
Sebastian Kneipp
1.) Körperliche und emotionale Erschöpfung
Kennst du das Gefühl, am Belastungslimit zu sein? Fällt es dir schwer, dein hohes Arbeitspensum aufrecht zu halten? Fühlst du dich öfters erschöpft und ausgebrannt? Schläfst du schlechter und fühlst dich selbst nach vielen Stunden Schlaf immer noch erschöpft?
Scott und Ganz (2020) betonen, dass ein Burnout zu lethargischen Gefühlen führen kann (z.B. Trägheit, Gleichgültigkeit) sowie zu einer Unfähigkeit mit Stress umzugehen und zu einem Gefühl, emotional erschöpft zu sein.
2.) Du bist leichter gereizt, schneller genervt und zynischer als gewohnt?
Fühlst du dich oft angespannt? Fällt es dir schwer, geduldig zu bleiben? Regst du dich über deine Mitmenschen häufiger auf als sonst? Gehen dir andere Menschen schneller auf die Nerven?
Haben dich andere schon auf deine ungewöhnlich kurze Zündschnur angesprochen?
Laut Dr. Carter (2013) resultiert Reizbarkeit aus dem Gefühl, unproduktiv und wertlos zu sein. Es gibt also einen klaren Zusammenhang zwischen sinkender Leistungsfähigkeit bei der Arbeit und einem sinkenden Selbstwertgefühl. Diese negativen Gefühle führen häufig zu einer zynischen Einstellung.
In der bekannten Serie „The Mentalist“ findet sich dazu ein passendes Zitat: „Gewohnheitsmäßiger Sarkasmus deutet oft auf eine Depression hin.“ Bitte schiebe solche emotionalen Veränderungen nicht zur Seite.
3.) Das Gefühl, ineffektiv zu sein und wenig Leistung zu erbringen
Bemerkst du, dass dir im Tagesgeschäft Fehler häufiger passieren, als normalerweise üblich?
Schiebst du neue Aufgaben vor dir her und tust dich schwer damit, sie zu Ende zu bringen?
Willst du deine Aufgaben möglichst perfekt erledigen und bist zugleich überfordert von deinen hohen Erwartungen an dich selbst?
Wenn du beruflich und privat zu viele Verpflichtungen stemmen musst, wird es mit der Zeit zunehmend schwieriger, 100 % bei der Arbeit zu geben und deine gewohnte hohe Performance beizubehalten. Häufig sinkt im Laufe der Zeit die Qualität der erbrachten Arbeit. Somit schleichen sich Fehler ein, die gravierende Konsequenzen für dein Geschäft nach sich ziehen können.
4.) Ein Leben im Autopilot-Modus
Ist es schon länger her, dass du dich morgens auf den bevorstehenden Arbeitstag gefreut hast? Willst du meistens den Tag einfach nur irgendwie hinter dich bringen? Kommt es dir so vor, als würdest du ein Leben im Autopilot-Modus führen? Fühlst du dich wie ein Rädchen im Getriebe?
Erinnert dich dein Leben an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“? 🙂 Folgt dein Alltag einem immer gleichen und eintönigen Ablauf? Führt dieser gewohnte Trott dazu, dass du dich öfters emotional betäubt fühlst?
Wenn ja, dann ist dies ein ernstzunehmendes Warnzeichen deiner Psyche an dich!
5.) Du bist pessimistischer eingestellt als früher
Kommen dir deine normalen Aufgaben im Job anstrengender vor als früher? Fällt es dir immer schwerer, positiv zu bleiben?
Ein Burnout kann zu einer pessimistischen Einstellung führen, in der du ein „das-Glas-ist-halb-leer“-Mindset annimmst. Je länger solche negativen Gedanken ihre Kreise in deinem Kopf ziehen, desto selbstkritischer und negativer wirst du über dich selbst urteilen. Im schlimmsten Fall trübt dieser Pessimismus einen klaren Blick auf deine Mitmenschen. Sie erscheinen dann zunehmend fauler, unzuverlässiger und nerviger als sonst.
6.) Belastendes Gedankenkarussell
Wirst du häufig von einem belastenden Gedankenkarussell geplagt? Machst du dir oft Sorgen, spielst worst-case-Szenarien in deinem Kopf durch und weist nicht, wie du diese aufdringlichen negativen Gedanken abschütteln sollst?
Quälende Gedankenspiralen sind ein ernstzunehmendes Anzeichen dafür, dass ein drohender Burnout dein Mindset zunehmend im Griff hat.
7.) Rückzug von deinen sozialen Kontakten und sinkende Freude an deinen Hobbies
Bist du abends und am Wochenende häufig so abgespannt und ausgelaugt, dass dir zunehmend die Lust oder Energie fehlt, um dich mit deinen Freunden zu treffen? Machen dir deine Hobbies weniger Spaß als früher? Fällt es dir schwerer, dich dazu aufzuraffen, deinen Hobbies mit der gleichen Begeisterung nachzugehen wie früher?
Sozialer Rückzug bzw. der Verlust an Freude für einst leidenschaftlich ausgeübte Hobbies sind ein deutliches Anzeichen für eine Negativspirale in Richtung Burnout.
8.) Fluchtfantasien
Ertappst du dich im Tagesgeschäft zwischendurch dabei, dir vorzustellen, woanders zu sein – insbesondere weit weg vom Business? Je länger du einem hohen Stresspensum ausgesetzt bist, desto schwieriger wird es, dich auf deine beruflichen Aufgaben zu konzentrieren. Je mehr du dich einem Burnout näherst, desto häufiger wirst du in solche Fluchtfantasien verfallen und desto stärker wird dein Bedürfnis, aus dem anstrengenden und verantwortungsvollen Tagesgeschäft auszubrechen.
9.) Du greifst zu gewissen „Mittelchen“, um über den Tag zu kommen
Brauchst du morgens unbedingt Koffein oder andere Aufputschmittel, um in die Gänge zu kommen?
Erwischt du dich häufiger beim Frustessen um dich besser zu fühlen?
Kommt es häufiger vor, dass du abends mal ein Gläschen Alkohol trinkst?
Brauchst du abends ein Beruhigungs- oder Schlafmittel um zur Ruhe zu kommen und einzuschlafen?
Solche Gewohnheiten können sich schnell unbemerkt einschleichen. Es kann dauern, bis du erkennst, dass du dich in einem Teufelskreis befindest. Je mehr du dich in diesem Anzeichen widererkennst, desto achtsamer solltest du im Umgang mit solchen „Upper“- und „Downer“-Mittelchen sein. Denn im Übermaß bergen sie die Gefahr, dass du einen sich anbahnenden Burnout „verschleppst“. Mit der Zeit wird sich das definitiv rächen, weil dein Körper den energetischen Raubbau nicht dauerhaft kompensieren kann.
10.) Die negativen Veränderungen halten sich und treten verstärkt auf
Wenn du dich und deinen Alltag einmal kurz reflektierst und feststellst, dass sich gewisse negative Verändeurngen nicht verschwinden oder sogar tendenziell mehr werden. Lass es auf dich einmal wirken.
So, lass uns tacheles reden:
Wie viele der oben genannten 10 Anzeichen treffen auf dich zu?
Natürlich hat jeder zwischendurch stressige Phasen (akuter, situativer Stress) und ist dadurch nicht automatisch gefährdet, einem Burnout zum Opfer zu fallen.
Gefährlich wird es erst dann, wenn du über einen längeren Zeitraum (Wochen oder Monate) einen hohen Stresslevel hast, sodass mehrere der oben genannten Anzeichen zunehmend häufiger auftreten, dominanter werden und sich sogar verschlimmern. Dann spricht man nämlich von chronischem Stress – ein deutliches Warnsignal deines Körpers an dich, um etwas dagegen zu unternehmen!
Erkennst du dich hier wieder?
Dann ist es an der Zeit zu handeln!
Denn es gibt auch gute Neuigkeiten: Im Gegensatz zu anderen Beschwerden der mentalen Gesundheit ist es bei einem Burnout leichter, die Kurve zu kriegen und einen Ausweg zu finden. Wenn du rechtzeitig gezielte Schritte einleitest, dann kannst du diesen Teufelskreis durchbrechen. Zögere bitte nicht, bei Bedarf Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Wenn du systematisch und effektiv vorgehen willst, buche gerne ein kostenloses Erstgespräch mit mir. Mit meinem 8-wöchigen 1:1 Coaching-Programm kann ich dir gezielt dabei helfen, einen drohenden Burnout in die Flucht zu schlagen, deine Entspannungsfähigkeit zu erhöhen und wieder unbeschwerte Lebensfreude empfinden zu können.